Samstag, 5. April 2025

Gewitterstürme in der Kalahari

Nun beginnt also unsere einjährige Reise mit dem eigenen Auto durch Afrika. Zunächst mussten wir in Windhoek bei einer Behörde die Straßensteuer zahlen. Das ging relativ einfach und war auch nicht teuer. Da sich die Behörde nicht weit von einem Supermarkt befand, konnten wir dort gleich unseren Großeinkauf erledigen. Wie praktisch! Die Supermärkte in Windhoek ähneln unseren deutschen Supermärkten sehr, zumal es auch jede Menge deutscher Produkte gibt. Wir haben also alles bekommen, was wir wollten und konnten uns auf den Weg in den Süden machen. Nach einer superschönen Zwischenübernachtung in einem Camp am Oanib Dam bei Rehobot ging es am 3. April dann weiter in Richtung Kalahari. Wir peilten ein Camp auf den Dünen an und fuhren Richtung Mariental über Stamprit und Gochas. Von weitem sahen wir schon die furchtbaren Gewitterwolken, aber was uns dann erwartete, damit haben wir hier im Süden Namibias nun wirklich nicht gerechnet. Es begann ein wenig zu tröpfeln und innerhalb von ein paar Minuten gerieten wir einen Starkregen. Die Schotterstraße verwandelte sich in eine schmierige Piste, nach einer Weile waren die Straßenränder unterspült und wir mussten tierisch aufpassen, dass wir nicht in einem der Löcher landen. Ein Pickup im Gegenverkehr kam uns sehr mittig fahrend entgegen, was uns zur Seite drängte, allerdings nicht, ohne uns noch einen dicken Stein an die Scheibe zu knallen. Super, das auch noch: ein Steinschlag in der Windschutzscheibe. An Fahrtag Nummer 2. Immerhin am unteren rechten Rand, so dass es nicht weiter stört. Also ging die Fahrt weiter durch den Platzregen, vorbei an durch den heftigen Wind umgestürzten Bäumen und durch riesen Pfützen. Jenseits der Straße sahen wir immer wieder richtige Seen. Wir sind doch in der Kalahari?! Hier soll es mind. 10 Monate im Jahr extrem heiß und trocken sein… Gegenverkehr kam keiner mehr und ich stellte mir immer wieder die Frage, ob wir nicht besser anhalten. Aber es sah auch nicht so aus, als würde dieses Unwetter bald vorbei sein, also fuhren wir weiter. Am Camp angekommen, waren die Besitzer mit dem Regen völlig überfordert. Seit Jahrzehnten hatte es nicht so geregnet, in den letzten Jahren starben viele Tiere aufgrund der Dürre und nun hört es nicht auf zu regnen… Der Fluss Auob, den wir zum Camp überqueren mussten, führte zuviel Wasser für eine Durchfahrt. Eigentlich ein Trockenflussbett, das im letzten Jahrhundert maximal 3 Mal überhaupt Wasser geführt hat. Nun war der Wasserstand so hoch, dass wir nicht einmal durchfahren konnten und weitere Unwetter waren für die Nacht angekündigt. So bot uns der Besitzer an, in einem seiner Chalets zu übernachten, was wir mangels Alternativen direkt annahmen. Nunja, billige Absteige trifft es eher, aber die Entscheidung war gefallen. So ging unser 2. Fahrtag in Namibia zuende und wir wussten nicht, was wir am nächsten Morgen machen werden. Was für ein Abenteuer…
Am nächsten Tag war der Wasserstand des Auob wieder so niedrig, dass wir den Fluss passieren und zur gewünschten Campsite fahren konnten. Die Freude war natürlich groß, dass wir nun doch noch in den roten Dünen der Kalahari campen können. 
Der erste Tag hier war atemberaubend, wir stehen direkt auf einer roten Düne. Die Kalahari ist durch den vielen Regen mehr grün als rot. Trotz angekündigter Gewitter blieb es den ganzen Tag trocken. Viel Zeit zum Runterkommen, erkunden, staunen und einfach nur gucken👀. Tag 2 hier fing sonnig und windig an, seit 15 Uhr ziehen aber schon wieder Unwetter durch. Platzregen, Gewitter, starker Wind. Wahnsinn! Wir haben es uns im Toyota gemütlich gemacht und hoffen, dass es morgen wieder besser ist. Spannend ists allemal, solch Gewitterwolken haben wir noch nie gesehen..

4 Kommentare:

  1. Wow, was für ein Einstieg!! ... gut, dass sich 'Ruhephasen' dazwischen schieben...dann kann euer Puls entspannen! Strid Lindgren sagte mal '...und dann muss man ja auch noch Zeit haben einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen'. ...gut, dass ihr auch Zeit dafür habt

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    1. Anne8/4/25

      Oh ja, sonst würde der Stress ja gleich weitergehen😅. Und Astrid Lindgren hat absolut recht. Sitzen und gucken... Herrlich!♥️

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  2. Anonym29/4/25

    Das nenn ich mal TIMING ! LG Honey

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