Samstag, 23. August 2025

Fahren in Tansania

Das nächste Ziel nach dem Lake Nyasa/Lake Malawi war der Ruaha Nationalpark. Aufgrund des starken Verkehrs auf den Highways hatten wir versucht Nebenrouten zu finden, um zumindest einen Teil der Route nach Iringa abseits der Higways fahren zu können. Das Vorhaben ist leider daran gescheitert, dass wir einen kleinen, unbekannten Nationalpark in den Bergen hätten durchqueren müssen. D.h. alleine für das Durchfahren hätten wir über 200 US-Dollar für Eintritt und Auto gezahlt. Ja, Natur hat in Tansania einen hohen Preis 😅. Dann halt wieder auf die vielbefahrene Fernstraße...Nach zwei Zwischenübernachtungen erreichten wir schliesslich den Ruaha Nationalpark. Eintritt für 24h mit einer Übernachtung in Campsite im Park 275 € für 2 Personen. Naja wir hatten es ja vorher gewusst, aber irgendwie hofft man, dass man doch irgendwie günstiger wegkommt. Allein für unser Auto, das über 2 Tonnen Leergewicht hat, müssen wir 150 US-Dollar hinlegen. Ab 3 Tonnen kostet es dann 200 Dollar 🤣. Echt jetzt Leute, muss das sein?😅 Zurück zum Ruaha Nationalpark. Das ist einer der schönsten Parks, die wir bisher besucht haben. Landschaftlich auf dem Level von North und South Luangwa, eher schöner. Wir haben dort auch viele Tiere gesehen, auch eine Löwin. Und das Beste: Wir waren dort fast die einzigen Individualtouristen, bis auf ein Fahrzeug. Ansonsten nur ein paar Safarifahrzeuge der Luxuslodges. Der Park ist halt doch ziemlich abgelegen und nicht an der Haupttouristenroute. Beim Campsite hatten wir auch Glück. Wir waren die Einzigen und so war es wie ein privates Wildernesscampsite (was nochmal 40 US-Dollar mehr kostet) schön am fast trockenen Fluß gelegen. Von der Seite kann man nicht meckern. Aber 275 Euro?!🤣....
Die 90 km lange Zufahrtsstrasse/Piste von Iringa zum Park war über die Hälfte der Strecke eine Baustelle, da hier eine breitere Teerstrasse entsteht, um den Tourismus und die Wirtschaft in der Region anzukurbeln. Viel Spaß hat die Anfahrt daher nicht gemacht....Zurück in Iringa haben wir beschlossen mal in die Stadt zu gehen und den Markt zu besuchen. Daher fuhren wir von unserer Unterkunft mit einem Bajaji/Tuktuk in die Stadt. Der Fahrer hat für uns extra die Musik angemacht. Die Fahrt war lustig und hat echt Spaß gemacht. Ungewohnt sich mal wieder fahren zu lassen. Zwei Stunden haben wir in der Stadt verbracht und Gemüse und Souvenirs gekauft. Abends gab es dann echte italienische Steinofenpizza und guten Wein im italienischen Restaurant Mama Iringa, dem unser Campsite angegliedert war...
Am nächsten Tag hieß es dann wieder auf in den Kampf auf dem Highway. Ohne Chance auf eine Nebenstrasse auszuweichen ging es dann weiter Richtung Indischen Ozean. Nach zwei Zwischenübernachtungen verließen wir den Tanzam Highway, der Lusaka in Sambia mit Dar Es Salaam in Tansania verbindet, Richtung Norden. Der Verkehr wurde weniger aber es waren immernoch LkWs unterwegs, ständig stockte der Verkehr wegen Polizeikontrollen und in Städten ist sowieso immer die Hölle los. Nach einer weiteren Zwischenübernachtung ging es dann weg vom Highway in Richtung Küste nach Ushongo, einem kleinen Dorf am Meer. Der Fahrweg verwandelte sich nach einigen Kilometern wieder in eine Strassenbaustelle, die sich dann bis zum Dorf an der Küste durchzog. Das Fahren macht in Tansania echt nicht so viel Spaß... In den vorherigen Ländern war immer der Weg das Ziel, hier sind wir einfach nur froh, irgendwann mal anzukommen...

Sonntag, 10. August 2025

Karibu Tansania

Unser erstes Ziel in Tansania war die Kaffeeplantage Utengule im Hochland. Hier werden Arabicabohnen angebaut. Von der Ernte bis zur Röstung alles Handarbeit. Wir durften bei einer Führung die verschiedenen Trocknungsverfahren begutachten und später auch die Qualitätsunterschiede geschmacklich testen. Ansonsten konnte man es sich auf der Lodge dort richtig gutgehen lassen. Viele Lodges in Afrika bieten Campern an, auf ihrem Grundstück für wenig Geld zu campen und die Angebote der (meist teuren) Lodge mitzunutzen. Das nutzen wir natürlich gerne. Gutes Essen und Getränke, Pool, Lounge, Lagerfeuer.. und hier gabs auch nen Billardtisch, den wir abends belagert haben. Billard scheint in den Ländern hier sehr beliebt, in fast jedem Dorf sehen wir Leute Billard open air spielen, öfter noch als Fußball. 
Nach der Kaffeefarm gings für uns nochmal ein wenig nach Süden, an den Strand. Tansania grenzt an den Malawisee, wird hier aber Nyasasee genannt und in dem kleinen Ort Matema gibts Übernachtungsmöglichkeiten. Wir campen wieder auf dem Grundstück eines Resorts. Auf dem Weg vom Hochland zum 1400m tiefer gelegenen See passieren wir Plantagen ohne Ende: Kartoffeln, Nüsse, später Bananen, Tee, Kakao. Es wird wärmer, die Luft beinahe tropisch. Am Strand wachsen Kokospalmen, die Sonne scheint. So schön! Der See ist riesig, hat Wellengang und so fühlt es sich an wie am Meer. 
Das Einzige, was hier wirklich furchtbar ist und sich von den anderen von uns besuchten Ländern extrem unterscheidet, ist der Verkehr auf den Teerstraßen. Der ist unbeschreiblich.. vor allem in und um Städte herum das absolute Chaos, 1 Fahrspur und die Sandpiste daneben werden zu 3 oder 4 Spuren, genutzt von Motorrädern, Tuktuks, Bussen, LKWs, Fahrrädern, Fußgängern und Autos. Wir mittendrin. Es wird links und rechts überholt, dazwischen ständig Polizeikontrollen, wir werden häufig angehalten. Thomas hofft darauf, dass das besser wird, da wir uns noch in Grenznähe befinden, daran glaube ich aber nicht. Die Nebenstraßen sind frei, heißt für uns, wir schauen, dass wir möglichst häufig von den Teerstraßen abzweigen. Lieber 20km/h offroad durch die Gegend rütteln als hinter LKWs hinterhertrotten, die so schwer sind, dass sie am Berg fast stehen. Die kurvenreichen Straßen machen Überholen fast unmöglich, was natürlich trotzdem gemacht wird. Wahnsinn! Klar, die Bevölkerungsdichte ist hier mit 80 Einwohnern/km² höher als die zuletzt von uns besuchten Länder (Namibia 4, Botswana 5. Simbabwe 44, Sambia 29), was dann zwangsläufig auch Verkehr mit sich bringt. Aber so?! Na, mal schaun, wie das weitergeht😂. Aktuell ist es so, dass Thomas die Teerstrecken übernehmen muss und ich bei Kontrollen nur nett lächle. Die Gefahr ist doch  groß, dass ich patzig werde. Hat doch neulich einer gemeint, unser Auto wäre in einer "bad condition". Frisch aus der Werkstatt.. Na, man kanns ja mal probieren.. Thomas hat es drauf, die Leute charmant einzuwickeln🤣, nach einem längeren Gespräch über Land und Route durften wir weiterfahren.

Sonntag, 3. August 2025

Wandern und Wellness im Norden Sambias

Letzte Woche waren wir ein paar Tage in der Mutinondo Wilderness Area, ein Privatreservat im Norden Sambias und eines der wenigen Gebiete, wo man gefahrlos (Stichwort: Raubtiere) wandern kann und es sogar beschilderte Wanderwege gibt. Von den Bergen und dem Campingplatz hatte man eine wunderschöne Aussicht und am Fluss konnten wir sogar (erstmals) Standup-Paddeln und Kanu fahren. Wir waren die einzigen Gäste und genossen in dieser abgelegenen Ecke mal wieder den schönsten Sternenhimmel der Welt beim allabendlichen Lagerfeuer (was bei der Höhe auch nötig ist, es wird ziemlich frisch abends). 
Von dort ging es für uns weiter Richtung Norden, Richtung Tansania. In Städten übernachten wir weiterhin in Hotels und stürzen uns nachmittags öfter mal ins Gewusel, auf Märkte, in Shops oder schauen uns einfach nur um. Sehenswürdigkeiten, Fußgängerzonen oder saubere Straßen gibts nicht, dafür aber jede Menge Alltagsszenen, die uns immer wieder zum Staunen bringen. Und den Reaktion vieler Einheimischer nach beruht das auf Gegenseitigkeit. Weiße Touristen haben wir schon seit Wochen keine mehr gesehen. Wir sind die Exoten hier.🤣
Die Unterkünfte sind meist recht einfach bzw. abgewohnt hier in Sambia, oft gibt es Probleme mit Wasser oder Strom, Dinge funktionieren nicht immer, aber alles im Rahmen und v.a. sauber. Wir haben auf unserer Weltreise schon deutlich schlimmere Unterkünfte gehabt (und gehen auch nicht in die billigsten Absteigen). In Kasama wurde uns von mehreren Einheimischen ein neues Hotel empfohlen und wir waren mehr als überrascht, als wir vor einem schicken Hotel mit westlichem Standard standen. Außerdem gibt es dort einen richtigen großen Supermarkt. Endlich! Nachdem wir uns wochenlang das Nötigste zusammengesucht haben, war hier Großeinkauf angesagt. Ein Paradies!🫶
In Kasama durfte auch unser Landcruiser mal ein bisschen Wellness machen: Ölwechsel, Abschmieren, Reparatur des Rücklichts und endlich mal wieder eine intensive Autowäsche. Nun müssen wir nur noch das Rätsel um die kaputte Standheizung lösen🤔. 

Heute haben wir die Grenze nach Tansania überquert. Tansania! Das war immer so weit weg. Also zeitlich. Und nun sind wir da! Thomas war vor 30 Jahren schonmal hier, ich noch nie. Und was soll ich sagen: Wow! Wir sind nicht mal 60km durchs Land gefahren und ich bin begeistert! Was für ein herzlicher und fröhlicher Empfang. Ich bin gespannt!

Freitag, 25. Juli 2025

Ultimatives Abenteuer North Luangwa Nationalpark 😅

South Luangwa Nationalpark + Abenteuer = North Luangwa Nationalpark. Nach unserer letzten aufregenden Nacht in Mfume mit Löwen am Campsite unmittelbar neben unserem Auto beginnt das Abenteuer schon bei der Zufahrt zum North Luangwa Nationalpark, eines der wildesten Gebiete der Erde. Zum Eingang haben wir eine über 200 Kilometer lange Strecke auf schmalen Pisten (Traktorwegen) und durch unzählige trockene Flußbetten zurückzulegen. Am ersten Tag durchqueren wir den Nsefue Sektor des South Luangwa NP und entscheiden uns nach 50 Kilometern eine Zwischenübernachtung einzulegen. Der Wildcamping Spot am Luangwa war einfach zu schön. Und es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Uns besuchten Elefanten, eine Büffelherde und am nächsten Morgen sogar ein paar Hyänen, und die Hippos sind eh immer da🤣. Am nächsten Tag stand eine lange Etappe bevor. Über 150 km wollten wir zurücklegen, da wir schon bis zum Eingang des Nationalparks kommen wollten. Das  bedeutet ca. 7 Stunden reine Fahrzeit bei Durchschnittlich knapp über 20 km/Stunde. Die Piste war mal schlechter mal besser, mal schmaler (2/3 Fahrspur) mal breiter (eine Fahrspur). Wir durchquerten den Luambe Nationalpark, passierten zahlreiche Dörfer mit Strohhütten, machten Stopps an Tsetsefliegenverseuchten Parkgates und sind dann tatsächlich eine Stunde vor Sonnenuntergang am Campsite in der Nähe des Eingangs zum North Luangwa angekommen. Wie fast immer hat unser Hupe Reiseführer stark übertrieben, was die Schwierigkeit der Strecke angeht. Man muss kein erfahrener Offroad Freak sein, um hierher zu kommen. Ein bißchen Übung mit einem 4x4 und den Umgang mit der Geländeuntersetzung sollte man beherrschen dann ist die Strecke kein Problem. Nach einem Lagerfeuer am Abend, wartete am nächsten Morgen das nächste Erlebnis auf mich. Anne war gerade duschen, als plötzlich ein Elefant auftauchte und mich direkt am Auto besuchte. Ich filmte das Ganze vom Auto aus. Nach dem Auschecken aus dem Campsite wollten wir Richtung Pontoon, das uns über den Fluß in den Nationalpark bringen sollte, fahren. Ein riesiger schlecht gelaunter Elefantenbulle versperrte uns längere Zeit den Weg, so dass wir nach 15 Minuten warten statt der 1.5 km langen Zufahrt eine 5 km lange andere Zufahrt genommen haben. Und dann kam das Highlight des Tages. Die Überfahrt mit dem Pontoon über den Luangwa River. Das Pontoon ist ein aus alten leeren Fäßern zusammengeschnürtes Floß mit ein paar Brettern als Ladefläche darauf. Die Zufahrt und Abfahrt erfolgte über quergelegte Äste, die zu einer Fahrspur bzw. Rampe zusammen gebunden wurden. Laut Internet gehen bis zu 4 Tonnen Beladung. Gezogen wurde das Pontoon vom einer Person per Hand bzw. Stock als Hebel an einem Stahlseil entlang. Nachdem wir die Permits gekauft hatten gings los. Eine steile Abfahrt runter rauf auf die quergelegten Äste und dann langsam aufs Pontoon unter der Anweisung des Fährmanns. Ein Ranger mit Gewehr war wegen der Krokodile auch dabei. Bei der Auffahrt gab es einen Knall und ich dachte schon ein Brett ist gebrochen oder ich bin abgerutscht. Aber alles gut, war nur die Ausklapprampe des Floßes, die wegen dem Fahrzeuggewicht an die Stahlstoßstange geknallt ist. Dann gings los auf die andere Seite, zumindest bis ein paar Meter vom anderen Ufer entfernt. Dann setzt das Floss am Grund auf und nichts ging mehr, Wasser zu niedrig bzw. Auto zu schwer. Ach du Scheiße und jetzt? Wir waren mitten im Wasser. Dann sagte der Fährmann, dass wir unsere Winde in der Frontstoßstange verwenden müssen. Ach ja, stimmt, da war doch was. Die hatten wir bis jetzt nie gebraucht. Haben ist besser als brauchen 🤣. Jetzt war ihre Stunde gekommen. Ich stellte die Winde auf Freilauf. Der Fährmann lief mit dem Haken der Winde durchs Wasser ans andere Ufer. Der Ranger hielt nach Krokos ausschau. Der Haken wurde an einem Holzpfosten befestigt. Dann kam das Go und wir zogen das Floß mit dem Auto drauf mit unserer Winde ans andere Ufer. Was für ein Glück. Es folgte eine holperige Abfahrt vom Floss und dann ein Stück Tiefsand. Geschafft.

 Dann gings 32 km zu unserem Wildnis Campsite am Luangwa Fluss, wo wir fernab ohne andere Menschen zwei Nächte verbringen. Für mich ist der North Luangwa inklusive der Anfahrt und Abfahrt der schönste National Park bisher. Da stört einen die eine oder andere Tsetse Fliege nicht. Ok es waren schon ein paar mehr. Das Erlebnis North und South Luangwa und die Gegend drum herum topt alles bisherige. Bei der langen Fahrt zum Nordgate des Parks mussten wir mal kurz ein bisschen aufs Gas treten, da uns ein wütender riesiger Elefantenbulle rennend verfolgt hat. Ups, da waren wir wohl ein bisschen zu nah dran 😬. Die sind hier keine Autos gewohnt. Achso, das tierische Highlight war die Sichtung afrikanischer Hunde am letzten Tag. Die sieht man sehr selten.

Sonntag, 20. Juli 2025

Die Löwen folgen uns...

Da wünscht man sich einmal Löwen😱.. Zwei Tage nach unserer spektakulären Löwensichtung im South Luangwa Nationalpark haben wir uns beschlossen, noch eine Nachmittags-/Nachtsafari mit Stephen zu machen. Und wieder Löwen, diesmal liegen sie einfach so am Straßenrand. Wer weiß, wie oft wir schon an Löwen vorbeigefahren sind ohne sie zu sehen?! Später sehen wir noch 2 männliche Löwen am Flussufer, ebenfalls chillend. Wir stehen direkt neben ihnen, es interessiert sie einfach nicht, sie schlafen weiter, sind Autos von klein auf gewohnt. 
In der Dunkelheit erspäht Stephen einen Leoparden, wir folgen ihm. Oder er folgt uns? Keine Ahnung, jedenfalls nutzt er das Safarifahrzeug mehrfach um sich dahinter und darunter vor seiner Beute zu verstecken, es sind also gerade mal ein paar Zentimeter zwischen uns, mal mit Blech, mal ohne. Es ist stockdunkel, wir sehen ihn also nur, wenn wir mal kurz die Taschenlampe aufblitzen lassen. Ich weiß also nicht ständig, wo er ist. Auch ihn juckt es nicht, dass wir da sind. Er ist völlig fixiert auf die Buschböcke, die da vor im im Gras rumstehen. Dennoch... So cool wie Thomas und die Guides bleib ich nicht. Hey, ist das nicht gefährlich? Die Antwort: Ja, schon... 

Wir bleiben noch eine weitere Nacht in Mfuwe, sind inzwischen schon eine Woche hier. Dieses quirlige Nest gefällt uns irgendwie. Heute wollen wir mal relaxen, mal kein Programm. Wir sitzen am Flussufer des Luangwa. Hippos, Elefanten, Krokodile und viele Vögel kommen vorbei, Affen turnen um uns herum in den Bäumen. Abends sitzen wir noch im Dunkeln beim Auto, unser Nachtwächter kommt vorbei, sieht nach dem rechten... Zu der Zeit waren sie schon in der Nähe... Wir wundern uns ein wenig, weshalb die Affen heute nicht schlafen, sie sind immer wieder unruhig, laut. Aber wir haben ja keine Ahnung... Sie schlagen Alarm. Wir gehen irgendwann ins Auto. Später wird es noch unruhiger um uns herum. Die Buschböcke schreien und von der Ferne höre ich jemanden rufen: Lions, lions. Wir entschließen uns, doch nochmal rauszugehen, zu schauen, was da los ist. Löwen, mindestens 8-10 Stück, keine 10m von unserem Auto entfernt. Und wir sind allein auf dem Campingplatz. Selbst der Nachtwächter hat Angst und traut sich kaum zu unserem Auto, kommt dann aber doch noch. Ist ja sein Job. Beschützt fühle ich mich jetzt nicht wirklich und frage: Ist das nicht gefährlich? Die Antwort: Ja, sehr! Aha, ok. Es ist natürlich wieder stockdunkel, mit der Taschenlampe hat man nicht wirklich alles im Blick. Sie liegen da so herum, wie Katzen so herumliegen. Fehlt nur noch das Schnurren.. Aber es sind riesige Raubtiere! Also Rückzug! Wir sind noch eine Weile mit dem Nachtwächter an einer geschützten Plattform, beschließen aber recht bald, wieder ins Auto zu gehen. Dem Lärm der anderen Tiere nach zu urteilen, waren sie noch stundenlang dort... 

Donnerstag, 17. Juli 2025

... endlich Löwen!!🦁🦁🦁

Und dann gleich ein ganzes Rudel beim Frühstück! Nachdem wir nun fast 4 Monate unterwegs sind und bisher noch keinen Löwen gesehen haben, musste nun professionelle Unterstützung ran! Eine Safari mit Guide hier im South Luangwa Nationalpark, einer der schönsten Nationalparks im südlichen Afrika, sagt man. Das kann doch nur funktionieren! Aber ganz ehrlich? Ich wollte das unbedingt, aber als der Guide fragte, was wir uns am Meisten wünschen, meinte ich: Naja, Löwen.. aber das wird eh nichts. Als er dann gehört hat, dass wir in den letzten 4 Monaten keinen gesehen haben, war sein Ehrgeiz geweckt, dabei wollten wir garnicht so einen Druck ausüben 😂. Nun, was soll ich sagen: 6 Uhr im Park, 6.01 Uhr Löwenspuren entdeckt ("das sind mindestens 10 Stück!") und 6.02 Uhr standen wir vor ihnen. Noch ganz allein! Stephen, der Guide, war wirklich der Hammer! Hier in Mfuwe groß geworden, hat er schon als Kind Spurenlesen gelernt und brennt für seinen Job. Er war wirklich eine absolute Koryphäe!  Wir hatten das große Glück, allein auf dem Safarifahrzeug zu sein. Großartig! 
Über 4 Stunden waren wir mit ihm unterwegs und haben natürlich auch noch viel mehr gesehen, andere Tiere als auf unserer Selbstfahrertour am Tag zuvor.  
Mfuwe ist ein ziemlich kleines afrikanisches Kaff am Eingang des Nationalparks, aber es hat auf den zweiten Blick so einiges zu bieten und so bleiben wir ein paar Tage, lernen einige wirklich coole gemeinnützige Organisationen kennen und ich muss mich beim shoppen der vielen schönen handgemachten Sachen (v.a. Stoffe und Genähtes) total zügeln. Wir campen mal hier mal dort, zwischendurch auch mal wild an einer Salzpfanne. Dort überraschen uns morgens 3 bewaffnete Ranger und fragen nach unserem Dokument zum Campen. Wir haben natürlich keins, was soll das auch sein?! Das war aber dann auch ok😂. Sie meinten nur, dass es halt supergefährlich ist, hier zu campen. Ob wir denn nicht gehört haben, dass vor ein paar Wochen 2 Touristinnen von einem Elefanten getötet wurden. Ja, haben wir. Das war auf einer geführten (!) Walking Safari, einer mehrstündigen geführten Wanderung im Nationalpark. Nunja... 

Wir reisen seit ein paar Tagen auf kleineren Straßen durch Sambia und kommen so in ursprünglichere Gegenden, fahren durch unzählige kleine Dörfer und kriegen so viel vom Leben der Menschen hier mit. Das dauert zwar länger, aber gefällt uns wesentlich besser. 

Samstag, 12. Juli 2025

Auf dem Weg in den Norden Sambias

Nach unserem Ausflug nach Simbabwe sind wir wieder zurück in Sambia und hangeln uns nun so langsam Richtung Norden, da uns sonst die beste Reisezeit für Tansania, Kenia und andere eventuelle Ziele in der Gegend davonläuft. 
Die letzten Wochen rund um den Sambesi haben wir viele sehr eindrückliche Erfahrungen gesammelt und Begegnungen gehabt. Gerade in Sambia ist die Armut sehr präsent, die Schere zwischen arm und reich wesentlich ausgeprägter als in den bisher von uns besuchten Ländern. Während wir im Hotel mit den Wohlhabenderen dinieren und ganztägig Strom und fließend Wasser haben, leben ein paar Meter weiter Menschen ohne Strom und Wasser, verdienen sich ihr Geld als Straßenhändler. Auf den Märkten bekommt man alles, was man sich nur vorstellen kann und auch an Ampeln und Kreuzungen wird kräftig verkauft, häufig Früchte, aber auch Alltagsgegenstände. An Haltebuchten bekommt man Getränke aus der Kühlbox und kleine Snacks wie gekochte Maiskolben vom Gaskocher. An Truckstops ist das Ganze dann gleich in XXL, wie ein Markt, ein riesiges Gewimmel. Nachhaltig beeindruckt haben mich Frauen, die in der sengenden Sonne mit Babys im Arm Steine zerteilen um groben Kies herzustellen, den sie dann am Straßenrand verkaufen. Sie hatten kein Werkzeug dafür.. Zum Zerteilen diente ein anderer Stein. Kunden waren weit und breit keine zu sehen, aber ich nehme mal an, es lohnt sich. Ich hoffe es für sie.
Was auffällt ist, dass wir überwiegend jungen Menschen begegnen. Die Geburtenrate ist hoch, die Lebenserwartung niedrig. Hauptursachen für eine hohe Sterblichkeitsrate sind Malaria und AIDS sind. Das waren schon Themen, die ich vor 30 Jahren in der Schule gelernt habe. Präventionsmaßnahmen gibt es, Behandlungsmöglichkeiten auch, aber die breite Bevölkerung damit zu erreichen ist weiterhin schwierig. 
Und was machen wir so? Diese Woche haben wir mal 2 Dinge getan, die so völlig aus unserem Reisealltag herausstechen: Wir haben Freunde in Lusaka besucht und hatten eine superschöne gemeinsame Zeit: gemeinsames Kochen, viel essen, trinken und Spaß. Gefühlt wie ein Kurzurlaub zuhause... Und heute waren wir mal richtig wandern. Ich sage nicht, wie weit und wie hoch🤭, aber wir hatten einen heftigen Anstieg, eine prächtige Aussicht und uns tun die Beine weh wie nach einer mehrstündigen Alpinwanderung🤣. 

Montag, 7. Juli 2025

Zimbabwe Teil 2

Die Einreise Wiedereinreise nach Zimbabwe gestaltete sich relativ einfach. Wir haben sogar ein modernes QR Code Visum erhalten. Mussten aber wieder an vier Stellen vorsprechen, Immigration, Customs, Interpol, Zahlstelle. Nach 1.5 h waren wir durch. An einer Tankstelle haben wir Handy Top Up gekauft und noch etwas Brot für die nächsten Tage. Dann konnte es direkt weiter zum Mana Pools Nationalpark gehen. Vom Eingang zum Campsite, das am Zambezi gelegen war, waren es ca. 70 km. Auf der anderen Seite des Flusses liegt Zambia und direkt hinter dem Fluß hat man die Montain Ranges gesehen.Entgegen üblicher Aussagen von Touristen, die wir getroffen haben, dass es aktuell keine Tiere am Zambezi gibt, haben auf unseren Pirschfahrten einige entdeckt. Am Abreisetag ist sogar noch ein Elefant über das Campsite gelaufen. Danach wollten wir noch ein paar Tage am Kariba See verbringen. Von der Ortschaft Kariba sind wir dann eine teils steinige 70 km lange Piste am See entlang zum Gache Gache Campsite gefahren, wo wir ein paar entspannte Tage verbringen bevor es wieder nach Zambia geht. Ich bin gespannt, ob sich die Einreise wieder so schwierig gestaltet 🤣.

Sonntag, 29. Juni 2025

Sambia - ein Land voller Überraschungen

Sambia überrascht mich! Was wir über Sambia bisher gehört haben war, dass hier das echte Afrika beginnt, die Straßen eine Katastrophe und die Menschen supernett sind, außerdem wurden uns ein paar Nationalparks empfohlen. Nun sind wir eine Woche im Land und können nur einen Teil davon bestätigen. Die Menschen sind sehr nett, das stimmt. Die Straßen im Süden aber erste Sahne und das "echte Afrika" haben wir glaube ich schon in Zimbabwe gefunden. Vielleicht ist hier etwas mehr los... Im Grunde sind immer überall Menschen, so wird eine Pinkelpause am Straßenrand schnell zur Herausforderung🤣. 
In Livingstone haben wir endlich jemanden gefunden, der unsere Gasflaschen wieder auffüllen kann. Das haben wir regelrecht gefeiert, bleibt uns so doch erstmal erspart, ein neues Gaskochersystem zu suchen und einzubauen. 
Außerdem haben wir in dem kleinen Nationalpark Mosi-oa-Tunya eine Walking Safari gemacht, was bedeutet, dass man zu Fuss mit bewaffneten Rangern zwischen wilden Tieren unterwegs ist. Hier im Park leben aktuell 9 Nashörner, von klein auf streng bewacht, dadurch an Menschen gewöhnt und MIT Hörnern, was sehr besonders ist, da die Hörner aufgrund der weiterhin ziemlich präsenten Gefahr der Wilderei oft abgesägt werden. Wir wurden bis 10m zu den Nashörnern geführt, mussten uns aber recht schnell wieder zurückziehen, da Elefanten im Anmarsch waren. Ein sehr besonderes Erlebnis! 
Von Livingstone aus haben wir uns auf den Weg zum Kariba-Stausee gemacht, dem Volumen nach größten Stausee unserer Erde. Hat schonmal jemand von ihm gehört? Wir nicht. Hier wird der mächtige Sambesifluss seit den 50er Jahren gestaut und liefert sowohl Simbabwe als auch Sambia Strom durch Wasserkraft. In den letzten Jahren sank der Wasserstand und die Stromversorgung wurde zum Problem, Strom gab es teilweise nur noch stundenweise am Tag. Bisher haben wir davon noch nichts mitbekommen, der Wasserpegel steigt aber auch aktuell langsam wieder.
Jedenfalls hatten wir gesehen, dass es hier Strände gibt und Thomas sprach tagelang von Strandurlaub. Ich hab ihn nur belächelt und bis zuletzt nicht daran geglaubt. Inzwischen sind wir in einem Hotel angekommen und genießen Strand, Pool, Cocktails, leckeres Essen und die Aussicht über diesen gigantischen See und es fühlt sich sehr nach Strandurlaub an. Nach Wochen im trockenen Wüstenstaub ist die Kulisse mit Kokospalmen, so unglaublich viel Wasser und dem ganzen Schnickschnack eines Urlaubhotels total skuril und kam zumindest für mich sehr unerwartet.

Montag, 23. Juni 2025

Tourismusmaschine Victoria Falls

Was für ein Kontrast! Während wir tagelang im größten und bekanntesten Nationalparks Simbabwes nur einer Hand voll Touristen begegnet sind und viele traurige Gespräche mit Einheimischen über fehlende Touristen geführt haben, kommen wir in Victoria Falls in eine andere Welt. Ein internationaler Flughafen sorgt dafür, dass hier massenhaft Touristen aus aller Welt eingeflogen werden und von hier aus "Afrika" im Expressdurchlauf machen können. Die Angebote reichen von einfach bis luxus, teils mit kolonialem Touch, teils actionreich. Safari darf natürlich nicht fehlen. Man ist von hier aus schnell in Sambia, Botswana oder auch Namibia, was für unendlich viele Möglichkeiten sorgt. So ist für jeden etwas dabei!
Das Highlight sind natürlich die Wasserfälle an sich, die Breitesten der Welt, sagt man. Auf jeden Fall sehr beeindruckend und laut!
Der Sambesifluss, der die Wasserfälle herunterstürzt, ist auch gleichzeitig Grenzfluss zwischen Sambia und Simbabwe. Wir waren vor 13 Jahren schon einmal auf der sambischen Seite und haben die Fälle dort zu Fuss erkundet. Durch die Wassermassen, die da aktuell herunterstürzen, sieht man zu Fuss an den Aussichtspunkten außer dem aufsteigenden Nebel nicht allzuviel und man wird richtig nass. Für mich war klar: ich will sie dieses Mal von oben sehen. Daher habe ich mich für einen Heliflug entschieden, was jeden Dollar wert war. So ein cooles Erlebnis! Ein absolutes Highlight.
Thomas meinte nur: wenn du fliegst, spring ich. Oookay, mich kostet es schon Überwindung, da zuzugucken.. aber was willste machen... Er hat den höchsten Bungee-Brückensprung der Welt mit 111m Fall gemacht und fands großartig! Und bevor weitere Fragen kommen: auch in Afrika ist das so sicher, wie Bungeespringen nur sein kann! Ein Unfall wäre wie überall auf der Welt eine Katastrophe für das Unternehmen. Nur die Handtücher als Polster an den Waden unter den Gurten waren kurz irritierend...
Wer mehr davon sehen will: Auf unserem Instagram-Account gibts Videos🫣.
Die 3 Tage in dieser lebhaften und lauten Stadt waren sehr eindrucksvoll, zumal wir auch zufällig einen Freund wiedergetroffen haben, den wir auf unserer Radreise durch Mexiko kennengelernt haben. Unfassbar, oder? Die Welt ist so klein! 

Sonntag, 15. Juni 2025

Zimbabwe, wir sind da 😍

Seit  einigen Tagen sind wir nun in Zimbabwe. Der Grenzübergang hat ca. eineinhalb Stunden gedauert, verlief aber problemlos und sehr freundlich. Als nächstens wollten wir uns Sim Karten für die Handys kaufen. Direkt hinter der Grenze gab es eine EcoNet Bude, aber die war nicht besetzt. Nach 50 km abenteuerlicher Piste erreichten wir eine Teerstraße und nach weiteren 50 km die Ortschaft Plumtree. Wir parkten recht  zentral an der Strasse. Nachdem wir dem Parkplatzwächter sagten, was wir suchen, vermittelte er uns gleich an die richtige Stelle. An einem kleinen Strassenstand bekamen wir die Simkarten und nach einer halben Stunde waren sie auch eingrrichtet. Weiter gings zum Matobo Nationalpark, nebem dem wir auf einem schönen Lodge Campsite pünktlich kurz vor Sonnenuntergang eincheckten. Die Aussicht von dort über die bergige Landschaft auf ca 1300 Meter Höhe war fantastisch. Wir verbrachten ein paar Tage dort, wanderten und chillten. Bei den Wanderungen kamen wir den Tieren, wie Giraffen und Zebras ziemlich Nahe. Wir verbrachten dann noch einen Tag und Nacht  im Nationalpark und besuchten über teils abenteuerliche Pisten ein paar Höhlen mit steinzeitlichen Felsmalereien. Man kann in Nationalparks, Lodges und vielen Supermärkten mit Kreditkarte bezahlen. Wir fühlten uns von Anfang an total sicher hier. Die Menschen sind superfreundlich und hilfsbereit. Und das Land ist der Hammer 😅. Wir sind gespannt wie es weitergeht.

Samstag, 7. Juni 2025

Vorbereitungen für den nächsten Grenzübergang

Der nächste Grenzübergang steht an! Obwohl wir Botswana ziemlich cool finden, reisen wir nun weiter. Es wird Zeit für etwas Neues: Simbabwe! 
Und hierfür gibt es Einiges zu erledigen, weshalb wir uns für ein paar Tage in Francistown aufhalten:
📍Für die Einreise brauchen wir weiße und rote Reflektoren am Auto, 2 Warndreiecke, einen Feuerlöscher, Warnwesten und um die 160 US-Dollar in Cash für Visa und diverse Fahrzeuggebühren. Reflektoren mussten wir noch besorgen, den Rest haben wir.
📍Für Simbabwe braucht man als Tourist US-Dollar in bar und am besten kleine Scheine, da auch Wechselgeld kaum vorhanden ist. Man hört, dass Geldautomaten häufig leer sind und viele Dinge – sogar das Tanken – ausschließlich bar bezahlt werden können. Also wollten wir hier noch ein wenig Geld wechseln. Die Wechselkurse sind aber so schlecht, dass wir es lassen. Sollte unser Bargeld tatsächlich knapp werden, müssten wir unsere Pläne flexibel anpassen. Mal sehen, wie es läuft! Eine alternative Zahlungsoption über eine SIM-Karte ist eventuell auch möglich – das werden wir vor Ort noch klären. 
📍 Simbabwe nutzt zwei Währungen: die einheimische „Zimbabwe Gold“-Währung und den US-Dollar, den Touristen meist verwenden. Preise für Touristen können in manchen Bereichen höher liegen – wir sind gespannt auf unsere Erfahrungen. Zur Sicherheit haben wir noch einmal vollgetankt und Lebensmittelvorräte aufgefüllt.
📍Wir brauchen Moskitospray! Durch den vielen Regen hat sich das Malariarisiko etwas weiter nach Süden verschoben. Dennoch gabs das Zeug auf unserer Route durch Botswana nirgends zu kaufen.. Zwar beginnt jetzt der Winter, aber auf unserem weiteren Weg nach Norden wird das Thema wieder relevanter. Zum Glück haben wir hier noch welches gefunden.
📍Wir haben 2 Gasflaschen zum Kochen im Auto, davon ist eine nun leer und wir wollten sie hier auffüllen lassen. Hat leider nicht geklappt, da die Anschlüsse nicht kompatibel sind und auch unser Adapter nicht passte. Vielleicht klappt es im nächsten Land - sonst wird improvisiert.
📍 Dann standen noch ein paar Klassiker auf dem Plan: Auto waschen, Wäsche waschen, Haare schneiden, lecker essen gehen und ein bisschen shoppen.
📍Zuguterletzt brauchten wir eine stabile Internetverbindung, da wir den Provider unserer Website wechseln mussten. Nach 16 Jahren Nutzung stellt unser alter Provider den Dienst ein. Natürlich genau dann, wenn wir unterwegs sind und alle Daten zuhause auf dem Laptop schlummern. Aber wir haben auch das gemeistert💪🥳.


Mittwoch, 4. Juni 2025

Land der Superlative

Botswana überrascht uns weiterhin mit Superlativen: 

🇧🇼 Eindrucksvolle Begegnungen mit Elefanten, die kaum mehr steigerungsfähig sind. Das Chobe Forest Camp an der Hunter's Road, also ganz nah an der Grenze zu Zimbabwe, hat eine Aussichtsplattform an einem Wasserloch, was täglich von unzähligen Elefantenfamilien besucht wird. Man sitzt oder steht keine 5m von ihnen weg. Sie kommen Tag und Nacht, mal ganz viele, mal einzelne. Wir sind hier eigentlich nur zufällig gelandet und wussten garnicht, was uns erwartet. Natürlich sind wir länger geblieben und haben den Riesen stundenlang zugeschaut und zugehört. Einfach großartig!
🇧🇼 Die Hunter's Road bzw. Cutline Road ist eine der ältesten Straßen Botswanas, heute direkt an der Grenze zu Zimbabwe gelegen. Früher wurde hier intensiv Elfenbeinhandel betrieben, später nutzten sie Expeditionsreisende und Missionare auf dem Weg in den unbekannten Norden und heute sind dort Wilderer unterwegs. Und Touris, wie wir, die nach abgelegenen einsamen Strecken suchen. Die Hunter's Road ist sandig, tiefsandig, buschig, kratzig oder auch mal mit 2 Meter hohem Gras bewachsen (Kazuma Pan) und man kommt meist nur mit maximal 20 km/h voran. Wir befuhren die ca. 100km von Kazungula nach Pandamatenga, begegneten auf der ganzen Strecke 3 Autos, unzähligen Giraffen, Schakalen, Antilopen und Elefanten. Landschaftlich war die Strecke unglaublich beeindruckend und das Fahren hat superviel Spaß gemacht. Die Grenzpfosten waren oft nur 1-2m von der Piste entfernt, was irgendwie auch besonders war.

🇧🇼 Das Senyati Camp ist für seine Elefantenbesuche an einem Wasserloch bekannt und bietet einen Bunker zum Fotografieren an, bei dem man sozusagen auf Fußhöhe der Elefanten fotografieren kann. Dafür sollte man keine Platzangst haben, der Bunker ist dunkel, eng und sicherlich auch gut besucht bei Elefantenbesuch.. Wir habens nicht ausprobiert. Unser Superlativ hier war jedoch Löwenbesuch in der Nacht. Wir haben ihn nicht gesehen, nur gehört, andere haben ihn tatsächlich gesehen, wie er einen Impala gerissen hat. Im Camp waren Fußspuren zu sehen. Gänsehaut pur! Das wars aber auch mit Gänsehaut dort... die legendäre Bar am Wasserloch war so gut besucht, dass es leider auch recht laut dort war. Überhaupt war es dort für uns zu voll, auch wenn wir sehr nette Begegnungen mit anderen Reisenden hatten.
Makgadikgadi Pfannen, riesige Salzpfannen und Grassavannen mitten in Botswana. Plattes Land, verdörrtes Gras bis zum Horizont, Sandpisten, Bäume, enges Gestrüpp (unser Landcruiser ist sowas von verkratzt😝) und später dann die endlose Weite der Salzpfannen. Für mich war der Weg bis zur Salzpfanne eine ziemliche Geduldsprobe, stundenlang das gleiche Bild, ständige Kratzgeräusche am Auto. Rumgeeier. Thomas war begeistert.🤣 
Die Salzpfannen sind einfach nur wow! Die endlose Weite, das grelle Weiß. Was für ein Kontrast zu den letzten Wochen!! Ein sehr besonderes Erlebnis. Die Salzpfannen sind nur teilweise und auch nur in der Trockenzeit befahrbar und man sollte IMMER in der Fahrspur bleiben, da die Gefahr besteht, dass die Kruste einbricht. 
🇧🇼 Und Botswana allgemein? Ist anders! Auf den ersten Blick erscheint das Land ärmer, einfacher, irgendwie unstruktierter. Auf den zweiten Blick wohlhabender und friedlicher als Namibia. Die Menschen betteln nicht mehr und man kommt viel eher mal ins Gespräch, wenn man möchte. Und wenn nicht, lassen sie einen auch in Ruhe, was in Namibia nicht immer der Fall war. Die Schere zwischen arm und reich ist wesentlich kleiner als im Nachbarland, viele Menschen haben ein Auto, Hütten sind nur noch selten aus Lehm, eher gemauert, in kleinen Ortschaften gibt es richtige Supermärkte, alle Hauptstraßen sind geteert. 
Gegenüber Namibia, was ja an jeder Ecke bilderbuchschön ist, kann man die landschaftlichen Superlative Botswanas an einer Hand abzählen und da wir schon zweimal hier waren, haben wir diesmal auch nur einen kleinen Teil davon besucht. 
Vor vielen Jahren waren wir noch im Okavango Delta, im Moremi Nationalpark, in der Zentralkalahari, dem Khama Rhino Sanctuary und in einem anderen Teil der Makgadikgadi Pfannen, auch unglaublich tolle Highlights des Landes. 

🇧🇼 Botswana ist übrigens voller Diamanten, wir haben aber noch nicht danach gesucht😉. Botswana gehört zu den größten Diamantenproduzenten der Welt und vorhin sind wir an der größten Diamantenmine der Welt vorbeigefahren: Orapa. Die Abraumhalden sind von Weitem zu sehen, die Ortschaft darf ohne Genehmigung nicht betreten werden. Spannend!

🇧🇼 Nur kulinarisch bleiben wir hier etwas auf der Strecke. Mangels Auswahl im Supermarkt gibt es bei uns zum Abendessen fast nur noch Nudeln mit Tomatensoße und wenn wir mal ein Restaurant finden, gibt es dort Pizza, Burger, Pommes oder Steak (Rind oder Huhn). Auch mal schön, aber auf Dauer kriegt man doch mal Lust auf was Gesünderes. Thomas hat seit Wochen Heißhunger auf Salat. 

Dienstag, 27. Mai 2025

Welcome to Botswana! Unser erster Grenzübergang

Die letzten Tage war richtig was los bei uns. Unser Highlight waren die 9 Nächte im Mudumu Nationalpark. Wir haben so viele Tiere gesehen und gehört, teils so nah, unfassbar beeindruckend. Für uns ein absolutes Paradies!! 
Zwischenzeitlich ist einer unserer Ersatzradhalter gebrochen. Stahl. Da fragt man sich schon, wie sowas passieren kann?! Glücklicherweise war kein Fahrzeug hinter uns, als das Rad abgefallen ist, so dass nichts weiter passiert ist. Das Rad konnten wir zwischenzeitlich in unserem "Wohnzimmer" transportieren, den Halter in der nächsten Stadt wieder zusammenschweißen lassen. Etwas einfach verschweißt, aber nach ein paar weiteren Offroadfahrten haben wir das Gefühl, dass er hält🤣. 
Ja, und dann darf ich berichten, dass wir es endlich geschafft haben, uns von Namibia zu trennen! Wir haben ja noch ein bisschen was vor in dem Jahr, von dem nun schon sage und schreibe 2 Monate rum sind. Vor ein paar Tagen haben wir also unseren ersten Grenzübergang mit dem eigenen Auto bewältigt. Wir haben ein paar Stunden eingeplant, aber nach knapp 40 Minuten waren wir durch und es war total unkompliziert. In Namibia wurden Pässe und Zollpapiere vom Auto ausgestempelt und ein paar Kilometer weiter in Botswana wieder eingestempelt. Wir haben sicherheitshalber mal 2 Monate als Reisedauer angegeben und damit ein 60 Tage Visum bekommen. Man weiß ja nie🤣. Wir mussten ein paar Gebühren zahlen, durch eine Desinfektionswanne fahren und alle Schuhe desinfizieren (um zu verhindern, dass Maul- und Klauenseuche mit einwandert), ach und nicht zu vergessen: an beiden Grenzposten jeweils Laufzettel von allen Beteiligten stempeln lassen und am jeweiligen Gate abgeben. Die Beamten sind supernett und man kann eigentlich nichts falsch machen. Es werden sicher schwierigere Grenzübergänge auf uns zukommen, der war easy. Da man kein frisches Obst/Gemüse oder Milchprodukte einführen darf, haben wir uns die Tage vorher die Bäuche vollgeschlagen und unsere Vorräte so gut es geht dezimiert. Völlig umsonst, kontrolliert hat niemand...
In Botswana sind wir dann direkt auf einer geteerte Transitstraße durch den Chobe Nationalpark gefahren und wurden tatsächlich gleich von einer riesigen Elefantenherde begrüßt. Später sind uns noch Giraffen und Warzenschweine vor das Auto gelaufen. Was für ein Start! 
In Kasane ging es für uns dann erstmal in ein Hotel. Wir campen ungern in Städten und ab und an sind Bett, Dusche, Toilette und Frühstück auch mal schön, v.a. nach den vielen Nächten im Busch. 
Obwohl wir uns den Rummel (der dann gar keiner war) im Chobe Nationalpark sparen wollten, hat es uns dann doch noch gepackt und wir haben einen Tag zur Pirschfahrt genutzt. Es hat sich gelohnt! Die Tiere sind in dem Park sehr an Autos gewöhnt und uns dadurch ziemlich nah gekommen. Ein bisschen anders wirds einem dann schon, wenn ein riesen Elefantenbulle vor deinem Auto steht, die ganze Family im Schlepptau... Gefühlt ist das ein gegenseitiges Abchecken, wir im Auto halten die Luft an und überlegen, ob wir langsam rückwärts fahren oder stehenbleiben und er denkt vermutlich: Was sind denn das für Pimpfe in der Blechschüssel da? 

Dienstag, 20. Mai 2025

Natur pur im Mudumu Nationalpark

Aktuell befinden wir uns im Mudumu Nationalpark im äußersten Nordosten von Namibia.Wir sind jetzt seit 5 Tagen hier auf einer Wildniscampsite, von denen es hier im ganzen Gebiet nur 4 Stück gibt. Eine Wildniscampsite ist im Prinzip nur eine Stelle, wo man sein Fahrzeug abstellt und sein Nachtlager errichtet. Sanitäre Einrichtungen und Schutzzäune oder Hütten gibt es keine. In seinem Camp ist man komplett alleine. Das nächste ist ca. 1 km entfernt. Die beiden anderen ca. 4 km. Pro Tag zahlen wir inklusive Parkpermit für 2 Personen ca 12 Euro.
Den den Mudumu NP besuchen scheinbar nur sehr wenige Leute. An manchen Tagen denkt man, man ist der einzige Mensch hier. Das Naturerlebnis ist hier hautnah. Von unserem Camp aus blicken wir auf Kwando-Flußausläufer. An guten Tagen schaut man gleichzeitig auf Hippos, Elefanten, Antilopen. Später kommen noch Paviane und Meerkatzen. Man muss hier also nicht viel herumfahren, um Tiere zu sehen. Dennoch haben wir uns ein paar Pirschfahrten nicht nehmen lassen. Die Wege sind teils sehr verwachsen, so dass man wegen des Lacks nicht so empfindlich sein darf. Für den Nervenkitzel gibt es ein paar einfache Tiefsandpassagen. Ein Höhepunkt hier war der nächtliche Besuch von Elefanten am Campsite. Wegen des hellen Mondes konnten wir sie aus unserem Klappdach gut erkennen...Für mich ist der Aufenthalt hier das bisherige Highlight unserer Reise und ich frage mich was jetzt noch kommen soll 🤣....
Wir überlegen gerade, wie wir jetzt weitermachen: Sambia oder Botswana 😅